Positionierung gegen die neue europäische Asylreform

Im Integrationsbeirat sind wir nicht nur stolze Augsburger*innen, sondern auch eine vielfältige Stimme, die für über 145 Nationen in der Augsburger Stadtgesellschaft spricht.

Wir oder unsere Eltern oder Vorfahren kamen irgendwann einmal nach Augsburg, um ein neues Leben anzufangen und um eine neue Heimat zu finden.

Wir wissen, was Flucht, Vertreibung und Auswanderung wegen Perspektivlosigkeit bedeutet.
Wir wissen, welchen Mut und welche Kraft es erfordert, sich in das Fremde und Ungewisse zu begeben.
Wir hatten das Glück, dass Augsburg uns willkommen geheißen hat.

Daher ist es unsere Verpflichtung, uns gegen die neue europäische Asylreform zu positionieren.

Die EU-Asylreform schränkt das Recht asylsuchender Menschen ein, die EU zu erreichen. Menschen, die vor der Klimakrise, Kriegen und Gewalt fliehen, bringen ein bemerkenswertes Potenzial für unsere Gesellschaft mit sich. Anstatt willkommen geheißen zu werden, werden sie an den Grenzen Europas inhaftiert – eine Praxis, die auch Kinder betrifft.

Diese neue Gesetzesregelung (GEAS) behindert nicht nur die Integration dringend benötigter Arbeitskräfte in Deutschland, sondern löst auch nicht den Mangel an Betreuungsplätzen und Wohnmöglichkeiten. Sie stellt eine beispiellose Verschärfung des Asylrechts dar – als Antwort auf den Rechtsdruck in Europa – und bedroht nicht nur unser Menschenbild, sondern auch unsere demokratischen Grundprinzipien.

Im Integrationsbeirat engagieren wir uns weiterhin für eine Gesellschaft, die ihre Türen für diejenigen öffnet, die an den Orten ihrer Geburt keine Lebensgrundlage mehr finden können – eine Gesellschaft, die ihre Vielfalt schätzt und fördert.