#Hanau

Wir trauern um die Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau

Nach Worten des Hasses folgen die Taten. Rassismus tötet!

Wir rufen zur Mahnwache heute Donnerstag, den 20.02.2020 um 18:00 Uhr am Königplatz auf.

“Der rassistische Terror ist nicht die Tat kranker Einzeltäter. Diese als Einzeltäter abzustufen verkennt die sie verbindende völkische, menschenverachtende Ideologie.

In allen hohen Häusern des Landes sitzen faschistische Politiker*innen, die sich offen zu ausländerfeindlichen, rassistischen und völkischen Positionen bekennen. Sie sind die geistigen Brandstifter und Wegbereiter des rechten Terrors, die unsere Gesellschaft angreifen und wie ein Krebsgeschwür unsere Demokratie von Innen heraus zerstören. Auf Worte folgen als letzte Instanz Taten!

Der rassistische Mörder hat gezielt Orte gewählt, die v.a. von jungen Erwachsenen aufgesucht werden. In der Shishabar fühlen sich Murat und Tobias genauso willkommen, wie Farid oder Samuel. Hinter dieser Tat steckt also weit viel mehr, als nur der rassistische Angriff auf Muslime. Hinter dieser Tat steckt der Hass gegenüber friedlichen Menschen, denen äußerliche Unterschiede egal sind. Diese Morde sind deshalb ein Angriff auf uns alle, auf unsere Demokratie und unser Zusammenleben.

Diese Tat hat v.a. zum Ziel unser aller Sicherheitsgefühl zu untermauern und bedarf mehr denn je, dass wir uns solidarisch erheben und Rechtsextremismus und Rassismus mit allen Mitteln bekämpfen!

Wir – die Gesellschaft, Politik und Medien – sind gefordert, das widerwärtig rassistische System hinter diesen „Einzeltätern“ reibungslos aufzudecken und anzuklagen. ES REICHT!
#niewieder #nsu #lübcke #halle”. 

Didem Karakbulut, Vorsitzende des Augsburger Integrationsbeirats .

Und Mitra Sharifi, Vorsitzende der AGABY :

“RASSISMUS TÖTET
RASSISMUS BEDROHT DIE GESAMTE GESELLSCHAFT

Trauer und Entsetzen angesichts der Gewalttat in Hanau

Die Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns (AGABY) trauern um die Opfer der entsetzlichen Gewalttat in Hanau. „Wir trauern um die getöteten Menschen, die Opfer der menschenverachtenden Ideologie des Rassismus geworden sind. Den Angehörigen gilt unser Mitgefühl und für die Verletzten hoffen wir auf schnelle Genesung“, erklärt Mitra Sharifi, Vorsitzende der AGABY.

Über den rassistischen Hintergrund der Gewalttat zeigt sich AGABY entsetzt und betroffen. Die Generalbundesanwaltschaft, die inzwischen die Ermittlungen übernommen hat, prüft sogar einen rechtsextremen Hintergrund des Täters. Bekannt ist zudem, dass unter den Opfern zahlreiche Menschen mit Migrationshintergrund sind.

„Wir fordern ganz dringlich, dass Rassismus als mögliches Tatmotiv ernst genommen und aus der Häufung von rassistischen Terrorakten Konsequenzen gezogen werden“, unterstreicht Mitra Sharifi und ergänzt: „Das ist die Saat der Hetze und eines rassistischen und ausgrenzenden Diskurses gegen Minderheiten, die aufgeht und alltägliche Diskriminierung und Gewalt fördert. Wir brauchen die Entschlossenheit und Wachsamkeit der gesamten Gesellschaft – der Politik, der Sicherheitskräfte und der Medien, aber auch der Zivilgesellschaft. Wer wegschaut oder gar Rassisten wählt, macht sich mitschuldig.“

AGABY fordert endlich ein Konzept für und die Umsetzung von langfristigen strukturellen Maßnahmen gegen Rassismus und rechtsextreme Gewalt.”

Und hier die Interview des Vorsitzenden des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats, Memet Kilic zur Bluttat in Hanau.