Gründung des Vereinsparlamentes (3. Dezember 2018; Ort: Zeughaus)

Integrationsbeirat geht mit dem Vereinsparlament einen bislang einzigartigen Weg der Teilhabe von Stadtgesellschaft an seiner Arbeit

Es dürfte in Deutschland einzigartig sein, was sich der Augsburger Integrationsbeirat in die Satzung geschrieben hat. Und kürzlich feierte das Vereinsparlament mit seiner ersten Sitzung dann auch richtig gehend Weltpremiere. „Mit dieser Institution geben wir Augsburger Vereinen die Möglichkeit, ihre Wünsche und Anregungen, aber auch ihre Kritik direkt an den Integrationsbeirat adressieren zu können. Wir wollen die Basis der Stadtgesellschaft verstärkt an unserer Arbeit teilhaben lassen und auch unsere Verbindung dorthin besser organisieren“, betont Husain Mahmoud, der Vorsitzende des Integrationsbeirats die Intention des neu geschaffenen Parlaments. Es dient einerseits dazu, besser und breiter über die Arbeit des Beirats zu informieren. Dabei sind die Vertreterinnen und Vertreter der Vereine auch aufgefordert, diese Informationen in ihre Vereine zu tragen und den Mitgliedern nahe zu bringen. Andererseits sollen sie auch die Gelegenheit erhalten, auf die Arbeit des Integrationsbeirats einzuwirken und diese konstruktiv zu begleiten. Das Parlament kann dem Beirat zum Beispiel Arbeitsaufträge geben, die vom Integrationsbeirat auch bearbeitet werden müssen. Durch das Parlament sollen die Anliegen der Bürger bei Bedarf direkt in die kommunale Politik getragen werden. Dadurch wird den Beteiligten einen lautere Stimme in der Stadtgesellschaft verliehen und deren Anliegen werden sichtbarer.

 „Das ist eine völlig neue Qualität der Zusammenarbeit. Sie erfordert aber auch ein bestimmtes Maß an Formalien; daher haben wir sie aufgefordert, sich aktiv als stimmberechtigter Verein zu bewerben“, begrüßte Stadtrat Rainer Erben die anwesenden Vertreter der Vereine. Vertreter von 25 eingetragenen Vereinen erhielten an diesem Abend ihre Stimmberechtigung. Andere Einrichtungen, Institutionen und Stiftungen können sich derzeit in die öffentlichen Vollversammlungen des Integrationsbeirats einbringen. Ob ihnen der Zugang zum Vereinsparlament auch ermöglicht werden soll, bleibt im offenen Prozess des Vereinsparlaments eine Option. Jetzt gilt es erst einmal die neu geschaffene Möglichkeit zu nutzen, in einem größeren Kreis konstruktiv und fruchtbar im Sinne einer gelingenden Integrationsdebatte zu agieren.