Pressemeldung bezüglich Ankündigung des Innenministers

Pressemeldung des Ausgburger Integrationsbeirats bezüglich der Ankündigung vom Bayerischen Innenminister, Flüchtlingen dem Arbeitsmarkt zu öffnen (05.03.2019)

Der Augsburger Integrationsbeirat begrüßt die Entscheidung der bayerischen Regierung, die Integration von Geflüchteten zu erleichtern.

Der bisherige harte Kurs Bayerns ist in der Vergangenheit immer auf Kritik seitens der Migrantenorganisationen, der Sozialverbände aber auch der Wirtschaft gestoßen.

Die Ankündigung des Bayerischen Innen- und Integrationsministers Joachim Herrmann, Geflüchteten den Zugang zum Arbeitsmarkt und zur Ausbildung einfacher zu gestalten, ist der richtige Schritt für eine gelungene Integration dieser Personengruppe.

Selbstverständlich müssen die Behörden die Identität von allen ins Land kommenden Personen feststellen, jedoch erschweren die Umstände der Flucht diese massiv. Wir begrüßen deshalb, dass nicht nur Reisepässe sondern auch andere Dokumente akzeptiert werden.

Ein wichtiger und richtiger Schritt ist auch die Erlaubnis, eine Ausbildung beginnen zu dürfen – unabhängig von der Bleibeperspektive.

Doch die fehlende Zusicherung, ob nach der Ausbildung der erlernte Beruf tatsächlich ausgeübt werden kann („3+2 Regelung“), stellt nach wie vor ein großes Problem dar. Für die Betroffenen eine menschlich schwer erträgliche Unsicherheit, für die Wirtschaft einen ungünstigen Zustand und insgesamt auch ein gesellschaftliches Problem, da die Integration der Betroffenen erschwert wird.

Dass die Menschen aus den so genannten (und umstrittenen) „sicheren Herkunftsländern“ von dieser Möglichkeit ausgeschlossen werden, finden wir gleichfalls ungerecht und unmenschlich.

Der eingeräumte Spielraum der Ausländerbehörde muss auch jetzt – besonders in Augsburg – im Interesse der Betroffenen und nicht wie so oft zu ihrem Nachteil ausgeschöpft werden, um langfristige Erfolge bei der reibungslosen Integration der Betroffenen zu gewährleisten. 

Der Integrationsbeirat bleibt deshalb nach wie vor ein wichtiger Ansprechpartner der Behörde, um die Integration – insbesondere der Geflüchteten – in unserer Stadt zu begleiten.

Wir rufen den Innenminister und die Ausländerbehörde auf, mit uns – den Migrantenorganisationen – für eine gelungene Integration enger zusammenzuarbeiten.